Eisner, Kurt - Marburg in Hessen

Marburg
in
Hessen
Marburger Landgrafenschloss
Pilgrimstein, Marburg
Direkt zum Seiteninhalt

Eisner, Kurt

Historisches > Bekannte Marburger
Deutscher Politiker und Schriftsteller

Geboren am:
14.05.1867 in Berlin

Gestorben am:
21.02.1919 in München


Der Politiker und Schriftsteller Kurt Eisner wurde als Sohn des jüdischen Fabrikanten Emanuel Eisner (1867) in Berlin geboren. Nach seinem Abitur studierte Eisner in Berlin Philosophie und Germanistik. 1892 heiratete er Elisabeth Hendrich. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor.

Von 1893 bis 1899 ist Eisner als Journalist in Marburg an der "Hessischen Landeszeitung" tätig. In Marburg lernt er auch den späteren Reichskanzler Philipp Scheidemann und den großen Marburger Philosophen Hermann Cohen kennen.

Ein Artikel in der Berliner Zeitschrift "Kritik" bringt Eisner 1897 eine Klage wegen Majestätsbeleidigung und eine neunmonatige Haft ein.

1898 tritt Eisner in die SPD ein und wird 1899 Mitarbeiter des sozialdemokratischen Parteiorgans "Vorwärts". Im Jahr 1900 schreibt Eisner eine Biographie über den Politiker Wilhelm Liebknecht. Im Jahr 1905 muss er den "Vorwärts" verlassen, da sich in der SPD zunehmend die Kritik an dem von Eisner vertretenden Revisionismus Karl Kautzky’s durchsetzt.

1907 wird Eisner Chefredakteur einer sozialdemokratischen Zeitung in Nürnberg und 1910 Mitarbeiter der "Münchner Post". Von 1911 bis 1916 betätigt er sich als Herausgeber des Wochenblattes "Arbeiter Feuilleton". 1917 heiratet er, nach der Scheidung von seiner ersten Frau, die Münchnerin Else Belli. Aus dieser Ehe gehen zwei Töchter hervor. Im gleichen Jahr wird Eisner Vorsitzender der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD)" in Bayern.

In der Novemberrevolution (1918) wird Eisner Vorsitzender des Münchener Arbeiter- und Soldatenrates sowie Ministerpräsident und Außenminister des von ihm ausgerufenen "Freistaats Bayern".

Im Februar 1919, nach der Wahlniederlage der USPD in Bayern, ist Eisner mit seiner Regierung zum Rücktritt gezwungen.

Am 21.02.1919 wird er nach dem verlassen des Bayerischen Ministeriums des Äußeren von dem rechtsradikalen Reserveleutnant Anton Graf von Arco auf Valley ermordet. Sein Tod war das Signal zur Ausrufung der Münchener Räterepublik.

Copyright © 2023 Wolfgang Krebs.
Zurück zum Seiteninhalt