Kugelkirche Marburg
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Im Jahr 1477 wurde den "Brüdern vom gemeinsamen Leben", die wegen ihrer Mützenform auch Kugelherren genannt wurden, von einem reichen Patrizier eine großzügige Schenkung gemacht. Aufgrund dieser Schenkung konnten die Brüder 1478 in der heutigen Kugelgasse mit dem Bau einer Kirche und eines dazugehörigen Klosters beginnen. Die heutige Form der Kirche entstand jedoch erst um ca. 1500 bis 1520. Vorher stand an gleicher Stelle wahrscheinlich eine etwas kleinere Behelfskirche. Die Kugelkirche ist der einzige vollständige Kirchenneubau der Spätgotik in Marburg.
Schon kurz nach ihrer Vollendung verlor die Kugelkirche einen Teil der ihr ursprünglich zugedachten Bedeutung, denn bereits 1527 wurde der Kugelherrenstift aufgelöst und Kirche und Kloster gingen in Besitz der gerade neu gegründeten Marburger Universität über.
Im Innern der Kugelkirche finden wir ein schönes Netzgewölbe, deren Rippenanfänge sich überkreuzen, die Schnittpunkte sind durch Rankenmalereien verziert. Der noch vorhandene Hochaltar wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Die ehemalige alte Kanzel ist nicht mehr vorhanden und auch die heute verwendete Orgel ist neueren Datums, sie ist der Ersatz für eine Vorgängerorgel aus den Jahren von 1828/29.