Pasternak, Boris
Historisches > Bekannte Marburger
Russischer Erzähler und Lyriker
Geboren am:
10.02.1890 in Moskau
Gestorben am:
30.05.1960 in Peredelkino bei Moskau
Boris Pasternak wurde als Sohn eines Malers und einer Pianistin in Moskau geboren. Er studierte Musik und Philosophie.
An der Philipps-Universität Marburg wurde er von 1912 bis 1914 von Hermann Cohen unterrichtet. Während dieser Marburger Zeit verheiratete er sich auch mit einer Marburger Bürgerin.
Nach seinem Studium erschien 1914 in Moskau sein erster Gedichtband mit dem Titel: "Zwilling in Wolken". 1922 folgte sein erster großer Erfolg mit dem Band: "Meine Schwester - das Leben". In den 30er und 40er Jahren war Pasternak fast ausschließlich als Übersetzer tätig; u. a. Goethe, Rilke und Shakespeare.
Weltruhm errang er mit seinem von 1948 bis 1956 entstandenen und im Jahr 1957 veröffentlichten Roman: "Doktor Schiwago". Weitere bekannte Werke sind: "Lüvers Kindheit (1922)", "Geleitbrief (1931)", "Wenn es aufklart, (1959)" und "Über mich selbst (1959).
1958 wurde Pasternak aus dem russischen Schriftstellerverband, deren Vorsitzender er 1934 war, ausgeschlossen. Im gleichen Jahr erhielt er den Nobelpreis für Literatur, den er allerdings auf Druck von Partei, Staat und Schriftstellerverband ablehnen musste. Sein Hauptwerk: "Doktor Schiwago" durfte viele Jahre lang nicht in der UdSSR erscheinen; erst 1988 wurde dieser Roman in der Sowjetunion erstmals veröffentlicht.
Boris Pasternak starb am 30. Mai 1960 in Peredelkino bei Moskau. Mehrere seiner Erzählungen und Gedichte sind Marburg gewidmet, das er im Jahr 1922, 8 Jahre nach seinem Studium, noch einmal besuchte.