Reuter, Ernst
Historisches > Bekannte Marburger
Deutscher Politiker, 1950-53 Bürgermeister von Berlin
Geboren am:
29.07.1889 in Apenrade (Nordschleswig)
Gestorben am:
29.09.1953 in Westberlin
Ernst Reuter studierte in den Jahren von 1907 bis 1912 bei Hermann Cohen in Marburg. Während seines Marburger Philosophie Studiums wohnte er in dem Haus Kugelgasse 1.
Nach seinem Studium in Marburg studierte Reuter in München weiter und wurde hier Mitglied der SPD. 1916 wurde Reuter an der Ostfront schwer verwundet und konnte seit dieser Zeit nur noch am Stock gehen.
In seiner russischen Gefangenschaft lernte er W. I. Lenin kennen und arbeitete mit den Revolutionären als Volkskommissar zusammen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er Mitglied der KPD, bis er 1922 wegen unangepasstem Verhalten ausgeschlossen wurde.
Zurück in die SPD wurde Reuter 1926 Verkehrsdezernent in Berlin und danach Oberbürgermeister von Magdeburg. Von den Nationalsozialisten mehrfach verhaftet, flüchtete er in die Türkei, wo er als Professor in Ankara lebte.
Nach Ende des 2. Weltkrieges kehrte Reuter nach Deutschland zurück, wo er 1947 zum Berliner Oberbürgermeister gewählt wurde. Während der Berliner Blockade (1948/49) war Ernst Reuter einer der wichtigsten Personen, die den Widerstandswillen der Berliner Bevölkerung gegen die Aushungerungsversuche der Sowjets stärkte.
Ernst Reuter starb am 29.09.1953 in Westberlin.