Schlosskapelle
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Am östlichen Ende des Hochschlosses steht die Schlosskapelle. 1288 der heiligen Katharina geweiht, ist der Kirchenbau von den übrigen Teilen des Kernschlosses deutlich abgesetzt.
Bei der Schlosskapelle handelt es sich um eine Doppelkapelle. Im Gegensatz zu den meisten anderen bekannten Doppelkapellen gibt es hier jedoch keine Verbindung zum Untergeschoss.
Im Innern der kleinen Schlosskapelle finden wir ein prächtiges Kreuzrippengewölbe. Der Kapelleneingang befindet sich in westlicher Richtung.
Im Osten der Schlosskapelle haben wir den Altarraum und im Norden und Süden der Kapelle fallen zwei trapezförmige Nischen auf. In diesen Nischen finden wir einige interessante Heiligenbilder.
Die Fenster der Schlosskapelle sind reichhaltig verziert und der Tonfliesenfußboden lässt seine einstige Farbenpracht noch deutlich erkennen.
Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die vergoldeten Kapitelle und Schluss-Steine zu richten. Alles in allem ist die ganze Kapelle äußerst farbenprächtig ausgemalt. Nur der Altarstein ist einfach und schlicht gehalten.
Einen besonderen Höhepunkt stellt das riesige Wandbild des heiligen Christophorus dar, das die gesamte Westnische der Schlosskapelle einnimmt. Das Bildnis zeigt den Heiligen beim Durchschreiten eines Flusses. In der rechten Hand hält er einen Eichbaum und auf dem linken Arm sitzt Christus in der Gestalt eines bärtigen Erwachsenen. Zu Füßen des Heiligen sieht man allerlei Fische und Fabelwesen schwimmen.
Die Sakristei der Schlosskapelle befindet sich über dem Schlosstor und bildet zugleich den Übergang zum Nordflügel des Schlosses. Allgemein diente die Schlosskapelle in erster Linie den Andachten des Fürsten und seiner Familie. Größere kirchliche Feierlichkeiten wurden an anderen Stellen abgehalten.
Die Kapelle ist eine der größten Sehenswürdigkeiten des Marburger Schlosses und ihre Besichtigung sollte bei einem Schlossbesuch wenn möglich auf keinen Fall ausgelassen werden.